von
Dr. Taha
Ibrahim Ahmed Badri
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Das Verhältnis Goethes zum Islam und zum Propheten Mohammed (s)[1]
gehört – wie Katharina Mommsen in ihrem Buch Goethe und die arabische Welt
zum Ausdruck brachte „zu den erstaunlichsten Phänomenen in des Dichters Leben.“[2]
Dieses Verhältnis zeigt, wie wir auf den nächsten Seiten des vorliegenden
Beitrages ausführlicher erfahren werden, dass Goethe eine ganz besondere
Anteilnahme für die islamische Religion entwickelte, und dass der Koran nach
der Bibel die religiöse Urkunde gewesen ist, mit der der größte Dichter
Deutschlands am vertrautesten war. Hier würde man fragen: Weshalb hat sich Goethe,
also der westliche Dichter, mit dem Islam und mit dem Propheten Mohammed (s)
beschäftigt? Was reizte Goethe am Islam? Warum hat er sich für den Koran
interessiert? Solche Fragen werden uns letzten Endes zu einer weiteren Frage
führen, die u.a. das Hauptanliegen meiner vorliegenden Forschung darstellt,
nämlich: Was bewegte den europäischen Dichter Goethe zu seinem Gedicht Mahomets
Gesang?
„Mit
den alten Arabern, ihren literarischen, religiösen und kulturellen Denkmalen,
verband Goethe eine spezielle, auf innere Verwandtschaft gegründete Vorliebe.
Zeichen der Dankbarkeit gegenüber Arabien finden sich in allen Epochen seines Lebens
und Schaffens.“[3]
Mit diesen wichtigen Worten hat die Goethe-Expertin Katharina Mommsen ihr
oben genanntes Buch Goethe und die arabische Welt begonnen. Sie ist der
Auffassung, dass die Klärung von Goethes Verhältnis zur arabischen Welt eben „eine
der vordringlichsten Aufgaben“ sei. Nachdem ich dieses Buch gelesen hatte,
wurde mir klar, dass es uns wohl eine Gesamtdarstellung von Goethes Verhältnis
zur arabischen Welt anbietet, einschließlich sein Interesse für die arabische
Kultur und Literatur, sowie auch sein Verhältnis zur islamischen Religion. In
meinem vorliegenden Beitrag möchte ich mich jedoch mit einem Gedicht befassen,
in dem (insbesondere) Goethes Verhältnis zum Propheten Mohammed (s) am klarsten
dargestellt worden ist, nämlich Mahomets Gesang. Mit der Interpretation
dieses Gedichts möchte ich (als arabischer Muslim, der im Bereich der
Germanistik tätig ist) gerne dazu beitragen, den Lesern – insbesondere den arabischen
Germanisten und zugleich auch den deutschen Arabisten – eine wichtige
Perspektive zu eröffnen und dadurch eine Antwort auf die oben gestellten Fragen
zu finden. Um letzten Endes das Bild des Propheten Mohammed (s) in Goethes Mahomets
Gesang erklären zu können – und das ist gerade das Hauptthema meiner
Untersuchung – werde ich in meinem Beitrag die folgenden Punkte diskutieren:
1. Goethes Zuwendung zum Islam und zum
Propheten Mohammed (s)
2. Goethes Gedicht Mahomets Gesang
a-
Entstehung
des Gedichts
b- Worum geht es in Mahomets Gesang?
Inhalt und Interpretation
3. Ergebnisse
1. Goethes Zuwendung zum Islam und zum
Propheten Mohammed (s)
Goethes Beschäftigung mit dem Heiligen Koran in der Zeit von 1771 bis 1772 hat zu einem sehr wichtigen Ergebnis geführt: Im Frühling 1773 hat er nämlich sein Gedicht Mahomets Gesang geschrieben. Dieses Gedicht stammt aus der Sturm- und Drangepoche und zeigt uns, inwieweit sich Goethe für den Islam und dessen Propheten Mohammed interessierte. Genau im Spätherbst 1771 begann Goethe mit der Lektüre des Heiligen Koran, und zwar gerade als die erste deutsche Koran-Übersetzung erschienen war[4]: Die türkische Bibel oder des Koran allererste teutsche Übersetzung aus der Arabischen Urschrift von David Friedrich Megerlin, 1772 in Frankfurt am Main erschienen.
In diesem Zusammenhang soll erwähnt werden, dass Goethe zu seiner intensiven Beschäftigung mit dem Heiligen Koran und überhaupt mit der islamischen Kultur erstmals von dem großen deutschen Schriftsteller Johann Gottfried Herder (1744 – 1803) angeregt wurde. Als erstes las der junge Goethe (damals war er erst 23 Jahre alt) die oben angesprochene deutsche Koran-Übersetzung Megerlins, dann las er ergänzend auch die lateinisch-arabische Edition des Koran vom Jahre 1698 von einem vatikanischen Orientalisten namens Ludovico Marracio. Neben diesen zwei Koran-Übersetzungen benutzte Goethe noch einige historischen Darstellungen, wie z.B. La vie de Mahomet (Das Leben Mohammeds)1732 von Jean Gagnier und Histoire de la vie de Mahomet (Die Lebensgeschichte Mohammeds) 1773 von François Henri Turpin.
Goethe misstraute jedoch der Übersetzung Megerlins, und zwar weil Megerlin dabei von dem von der christlichen Fundamentaltheologie tradierten Feindbild des Islam stark beeinflusst war. Aus diesem Grund kritisierte Goethe in den Frankfurter Gelehrten Anzeigen vom 22.12.1772 diese Koran-Übersetzung Megerlins; er schrieb damals:
„Diese elende Produktion
wird kürzer abgefertigt. Wir wünschen, daß einmal eine andere unter morgenländischem
Himmel von einem Deutschen verfertigt würde, der mit allem Dichter- und Prophetengefühl
in seinem Zelte den Koran läse, und Ahndungsgeist genug hätte, das Ganze zu
umfassen.“[5]
Goethe konnte also mit seinem feinen Dichtergefühl und seinem Ahndungsgeist spüren, dass die Übersetzung Megerlins fehlerhaft gewesen war, und das war eben der Grund seines meiner Meinung nach berechtigten Misstrauens gegenüber dieser „elenden Produktion“. Aus diesem Grund wollte sich Goethe nicht nur auf diese Übersetzung verlassen. Davon machte er sich deshalb nur einige Auszüge, um dadurch mindestens ein sozusagen allgemeines Bild von dem Islam und von dem Propheten Mohammed (s) gewinnen zu können. Und somit gilt die Koran-Übersetzung von David Friedrich Megerlin neben der oben erwähnten arabisch-lateinischen Ausgabe von Ludovico Marracio als erste Goethes Quelle für die Lehre des Islam und dessen Propheten. Nicht zu vergessen sind dabei auch die oben erwähnten historischen Darstellungen Gagniers und Turpins.
Aber hier tauchen wieder einmal die Fragen auf, die auf der ersten Seite dieses Beitrages gestellt worden sind: Weshalb hat sich Goethe mit dem Islam und mit dem Propheten Mohammed (s) beschäftigt? Was bewegte ihn eigentlich dazu, ein Gedicht über den Propheten des Islam zu schreiben?
Das große Interesse für fremde Manifestationen, also den Europäern fremde Offenbarungen der Wahrheit führte in der Tat den jungen Goethe auch zur Beschäftigung mit dem heiligen Koran, mit dem Propheten Mohammed (s) und mit der islamischen Welt überhaupt.[6] Der Prophet Mohammed (s) gehörte damals auch zu den großen Gestalten, die das besondere Interesse der jungen Generation fanden. Vor allem gab es aber zwei eng zusammenhängende Momente, die damals den jungen Goethe an dem Propheten Mohammed (s) und demnach an der islamischen Religion überhaupt reizten, nämlich der starke und strikte monotheistische Gottesbegriff des Islam und die große Persönlichkeit des Propheten Mohammed selbst, der die göttlichen Offenbarungen in öffentliche Verkündigung und praktische Wirksamkeit umzusetzen versucht. Für Goethe war der Prophet Mohammed (s), um mit einfachen Worten auszudrücken, eine religiöse Persönlichkeit mit großer Wirkung, wie wir später bei der Interpretation des Gedichts Mahomets Gesang erfahren werden.
Neben den oben angeführten, etwa allgemeinen Faktoren gab es auch noch ganz
persönliche Gründe für Goethes großes Interesse für den Islam und dessen
Propheten Mohammed (s), die ich im folgenden zusammenzufassen versuche:
In meiner Lektüre über Goethe Beschäftigung mit dem Islam habe ich
feststellen können, dass es immer wieder bestimmte Aspekte der islamischen
Religion gab, auf die er seine Aufmerksamkeit konzentrierte, und zwar aus dem
einfachen persönlichen Grunde, weil diese Aspekte seinem eigenen Denken und
Fühlen, seiner eigenen Philosophie und seinen eigenen Vorstellungen
entsprachen, z.B. die Überzeugung von der Einheit Gottes, die islamische
Konzeption der Natur, nämlich dass die Natur und Naturerscheinungen ein Zeichen
für die göttliche Macht darstellen.[7]
Für Goethe war der Koran eben die erste und wichtigste Quelle, aus der er all
diese islamischen Aspekte und Vorstellungen herauslesen konnte. In diesem
wichtigen Zusammenhang schrieb Katharina Mommsen (dabei fügte sie noch andere
Aspekte hinzu):
„Vornehmlich
wurde Goethe jedoch zum Koran hingezogen durch religiöse Affinitäten.
Hauptpunkte der islamischen Lehre, wie sie der Koran verkündet, stimmten
mit seinen eigenen religiösen und philosophischen Überzeugungen überein. Diese
Hauptpunkte waren: die Lehre von der Einheit Gottes, die Überzeugung, dass Gott
sich in der Natur offenbare und dass er durch verschiedene Abgesandte zur
Menschheit spricht, das Abweisen von »Wundern« und die Auffassung, dass Religiosität
sich in wohltätigem Wirken erweisen müsse. All diese innerlichen
Übereinstimmungen Goethes mit dem Islam schufen ein Verwandtschaftsgefühl
besonderer Art, intensiv genug, dass man sagen darf: ohne diese Affinitäten
wäre der West-östliche Divan schwerlich entstanden.“[8]
2. Mahomets Gesang
Seht den Felsenquell
Freudehell
Wie ein Sternenblick!
Über Wolken
Nährten seine Jugend
Gute Geister
Zwischen Klippen im Gebüsch.
Jünglingfrisch
Tanzt er aus der Wolke
Auf die Marmorfelsen nieder
Jauchzet wieder
Nach dem Himmel
Durch die Gipfelgänge
Jagt er bunten Kieseln nach,
Und mit frühem Führertritt
Reißt er seine Bruderquellen
Mit sich fort.
Drunten werden in dem Tal
Unter seinem Fußtritt Blumen
Und die Wiese
Lebt von seinem Hauch.
Doch ihn hält kein Schattental
Keine Blumen
Die ihm seine Knie umschlingen
Ihm mit Liebesaugen schmeicheln
Nach der Ebne dringt sein Lauf
Schlangewandelnd.
Bäche schmiegen
Sich gesellig an
Nun tritt er
In die Ebne silberprangend
Und die Ebne prangt mit ihm
Und die Flüsse von der Ebne
Und die Bäche von Gebürgen
Jauchzen ihm und rufen: Bruder!
Bruder nimm die Brüder mit!
Mit zu deinem Alten Vater
Zu dem ewgen Ozean
Der mit weitverbreiteten Armen
Unsrer wartet
Die sich ach vergebens öffnen
Seine Sehnenden zu fassen
Denn uns frißt in öder Wüste
Gier´ger Sand
Die Sonne droben
Saugt an unserm Blut
Ein Hügel
Hemmet uns zum Teiche!
Bruder!
Nimm die Brüder von der Ebne
Nimm die Brüder von Gebürgen
Mit zu deinem Vater mit.
Kommt ihr alle! –
Und nun schwillt er
Herrlicher, ein ganz Geschlechte
Trägt den Fürsten hoch empor
Und im rollenden Triumphe
Gibt er Ländern Namen, Städte
Werden unter seinem Fuß.
Unaufhaltsam rauscht er über
Läßt der Türme Flammengipfel
Marmorhäuser eine Schöpfung
Seiner Fülle hinter sich.
Zedernhäuser trägt der Atlas
Auf den Riesenschultern, sausend
Wehen über seinem Haupte
Tausend Segel auf zum Himmel
Seine Macht und Herrlichkeit.
Und so trägt er seine Brüder
Seine Schätze, seine Kinder
Dem erwartenden Erzeuger
Freudebrausend an das Herz.
a- Entstehung des Gedichts
Ich habe bereits erwähnt, dass Goethes Beschäftigung mit dem Heiligen Koran
in der Zeit von 1771 bis 1772 zu einem sehr wichtigen Ergebnis geführt hat. Im
Frühling 1773 ist nämlich sein Gedicht über den Propheten Mohammed (s), Mahomets
Gesang, entstanden. Es wurde dann im Jahre 1789 in Goethes Schriften[9]
aufgenommen.
Im Göttinger Musenalmanach, in der Poetischen Blumenlese auf das
Jahr 1774, Göttingen und Gotha, von Johann Christian Dietrich, erschienen
einige Gedichte von Goethe, von denen eines den Titel Gesang trug. Es
ist als Wechselgesang zwischen Fatima, der Lieblingstochter des Propheten
Mohammed, und ihrem Mann Ali ibn Abi-Taleb. Im Jahre 1789 nahm Goethe – wie
bereits erwähnt – dieses Gedicht im achten Band seiner Schriften unter den vermischten
Gedichten auf, jedoch nicht mehr als Wechselgesang zwischen Fatima und Ali,
wie es im Göttinger Musenalmanach der Fall war. In Goethes Schriften
fehlen dementsprechend die Namen von Fatima und Ali. Goethe schrieb hier das
Gedicht wie gewöhnlich in Strophen, auf die ich später eingehen werde, und gab
ihm den Titel Mahomets Gesang.[10]
Nachdem der junge Goethe die Sokratischen Denkwürdigkeiten von
Johann Georg Hamann (1730 – 1788) gelesen hatte, suchte er nach einem
Heldengeist, über den er ein Drama schreiben könnte. Am Anfang wollte er ein
solches Drama über den großen Philosophen Sokrates verfassen. Als er aber in
Straßburg von Herder ein Bild über den Propheten Mohammed (s) vermittelt bekam,
ließ er von dem Plan eines Sokrates-Schauspiels ab und wandte sich der Gestalt
des Propheten zu. Mit einem Drama über den Propheten Mohammed zielte Goethe
darauf, das tradierte christliche Feindbild des Islam und des Propheten
Mohammed zu kritisieren und dementsprechend das richtige Bild des Propheten
darzustellen (übrigens hat der französische Dichter Voltaire mit seiner
Verstragödie Mahomet vom Jahre 1741 zur Verfestigung dieses tradierten
Feindbildes beigetragen).
Als Goethe im Jahre 1799 diese Verstragödie Voltaires (ursprünglicher
Titel: Le fanatisme ou Mahomet le Prophete), die – wie Said H. Abdel-Rahim
ausdrückt – „auf die historische Wahrheit keine Rücksicht nimmt“[11],
ins Deutsche zu übersetzen gedachte, scheint er keine innere Beziehung zu
diesen, um mit Goethes Worten in seinen Gesprächen mit Eckermann auszudrücken,
„Frechheiten Voltaires“[12]
gehabt zu haben. Ganz im Gegenteil zu der negativen Vorstellung Voltaires gilt
der Prophet Mohammed für Goethe als ein außerordentlicher Mann, den man nie als
Betrüger ansehen kann, wie es Voltaire ungerechterweise gemeint hat. Selbst für
Herder, von dem Goethe stark beeinflusst war, war der Prophet Mohammed ein
genialer Mensch.
Um das richtige Bild des Propheten Mohammed darzustellen, dachte Goethe am
Anfang also an ein historisches Drama, das aus fünf Akten bestehen sollte. Mit
diesem Drama wollte Goethe den Lebenslauf des Propheten Mohammed von seiner
Kindheit bis zu seinem Tode schildern. Diesem geplanten Drama – und somit
kommen wir zu der sozusagen exakten Geburtsstunde des Gedichtes - wollte Goethe
darüber hinaus „mehrere einzuschaltende Gesänge“ hinzufügen, von denen nur Mahomets
Gesang übrig blieb. Im vierzehnten Buch der Dichtung und Wahrheit
berichtet Goethe von der Inhaltsskizze dieses (geplanten) historischen Dramas
und weist somit auf die angesprochene Geburtsstunde seines Gedichtes Mahomets
Gesang; er schreibt:
„Weil
ich nun alle Betrachtungen dieser Art [der vorzüglichen frommen Menschen] bis
aufs Äußerste verfolgte, und über meine enge Erfahrung hinaus, auch ähnlichen
Fällen in der Geschichte mich umsah; so entwickelte sich bei mir der Vorsatz,
an dem Leben Mahomets, den ich nie als einen Betrüger hatte ansehen können,
jene von mir in der Wirklichkeit so lebhaft angeschauten Wege [...] dramatisch
darzustellen. Ich hatte kurz vorher das Leben des orientalischen Propheten mit
großem Interesse gelesen und studiert, und war daher, als der Gedanke mir
aufging, ziemlich vorbereitet. Das Ganze näherte sich mehr der regelmäßigen
Form, zu der ich mich schon wieder hinneigte, ob ich mich gleich der dem
Theater einmal errungenen Freiheit, mit Zeit und Ort nach Belieben schalten zu
dürfen, mäßig bediente. Das Stück fing mit einer Hymne an, welche Mahomet
allein unter dem heiteren Nachthimmel anstimmt. Erst verehrt er die unendlichen
Gestirne als eben so viele Götter [vgl. die Geschichte des Propheten Abraham in
der sechsten Sure des Koran! ]; dann steigt der freundliche Stern Gad
(unser Jupiter) hervor, und nun wird diesem, als dem König der Gestirne, ausschließliche
Verehrung gewidmet. Nicht lange, so bewegt sich der Mond herauf und gewinnt
Aug’ und Herz des Anbetenden, der sodann, durch die hervortretende Sonne
herrlich erquickt und gestärkt, zu neuem Preise aufgerufen wird. Aber dieser
Wechsel, wie erfreulich er auch sein mag, ist dennoch beunruhigend, das Gemüt
[des Propheten] empfindet, daß es sich nochmals überbieten muß; es erhebt sich
zu Gott, dem Einzigen, Ewigen, Unbegrenzten, dem alle diese begrenzten
herrlichen Wesen ihr Dasein zu verdanken haben. Diese Hymne hatte ich mit viel
Liebe gedichtet; sie ist verloren gegangen, würde sich aber zum Zweck einer
Kantate [Gesangstück] wohl wieder herstellen lassen [...] Nachdem sich Mahomet
selbst bekehrt, teilt er diese Gefühle und Gesinnungen den Seinigen mit, seine
Frau [Khadiga] und Ali fallen ihm unbedingt zu. Im zweiten Akt versucht er
selbst, heftiger aber Ali, diesen Glauben in dem Stamme weiter auszubreiten.
Hier zeigt sich Beistimmung und Widersetzlichkeit, nach Verschiedenheit der
Charakter. Der Zwist beginnt, der Streit wird gewaltsam, und Mahomet muß entfliehen.
Im dritten Akt bezwingt er seine Gegner, macht er seine Religion zur
öffentlichen, reinigt die Kaaba von den Götzenbildern; weil aber doch nicht
alles durch Kraft zu tun ist, so muß er auch zur List seine Zuflucht nehmen.
Das Irdische wächst und breitet sich aus, das Göttliche tritt zurück und wird
getrübt. Im vierten Akt verfolgt Mahomet seine Eroberungen [...] Im fünften
fühlt er sich vergiftet. Seine große Fassung, die Wiederkehr zu sich selbst,
zum höheren Sinne, machen ihn der Bewunderung würdig. Er reinigt seine Lehre,
befestigt sein Reich und stirbt. So war der Entwurf einer Arbeit, die mich
lange im Geist beschäftigte: denn gewöhnlich mußte ich erst etwas im Sinne
beisammen haben, eh ich zur Ausführung schritt. Alles was das Genie durch
Charakter und Geist über die Menschen vermag, sollte dargestellt werden [...]
Mehrere einzuschaltende Gesänge wurden vorläufig gedichtet, von denen ist
allein noch übrig, was überschrieben Mahomets Gesang, unter meinen
Gedichten steht. Im Stücke sollte Ali, zu Ehren seines Meisters, auf dem
höchsten Punkte des Gelingens diesen Gesang vortragen.“[13]
Schon im ersten Akt des angesprochenen
(geplanten) Mahomets-Dramas scheint der direkte Einfluss des Koran auf
Goethe groß zu sein. Hier legt Goethe den größten Wert auf die Lehre von der
Einheit Gottes, die mit seinen religiösen Vorstellungen übereinstimmt, wie ich
vorher erklärt habe. Die Geschichte der „unendlichen Gestirne“, des sich
heraufbewegenden Mondes und der „hervortretenden Sonne“, die letzten Endes also
den Anbetenden zur Einheit Gottes geführt hat, hat Goethe der 6. Sure des Koran
(Al-Anáam = Das Vieh) entnommen. In der 6. Sure ist die Rede jedoch von dem
Propheten Abraham, und nicht vom Propheten Mohammed, wie es bei Goethe der Fall
ist. Aber immerhin ist hier der große Einfluss des Koran auf Goethe klar und
deutlich. In der 6. Sure des Koran (Verse 74 - 79) heißt es:
„Einst sagte Abraham zu seinem Vater Azar: „Hältst du Götzen für Götter?
Ich bin der Ansicht, daß ihr, du und dein Volk, eindeutig im Irrtum seid.“ So
ließen Wir Abraham das Reich der Himmel und der Erde betrachten und verstehen,
auf daß er zu den fest überzeugten Gläubigen gehöre. Als ihn Nacht umgab,
erblickte er einen Stern. Er sprach: „Das ist mein Gott.“ Als aber der Stern unterging,
sprach er: „Ich diene nicht gern denen, die untergehen.“ Und als er den Mond
erblickte, der aufgegangen war, sprach er: „Das ist mein Gott.“ Als er
unterging, sprach er: „Wenn mich mein Herr nicht recht leitet, werde ich sicher einer der
Verirrten bleiben.“ Und als er die Sonne erblickte, die aufgegangen war, sprach
er: „Das ist mein Gott. Das ist größer als die anderen Himmelskörper.“ Als sie
unterging, sprach er: „Ihr Menschen! Ich bin an dem, was ihr Gott beigesellt,
unschuldig.“ Ich erhebe mein Antlitz zu Dem, Der die Himmel und die Erde
erschuf, gehe zu Ihm den geraden Weg und gehöre nicht zu den Anhängern der Vielgötterei.“[14]
Als Entwurf für die Lehre des Propheten Mohammed von der Einheit Gottes –
wie es sich der Dichter vorgestellt hatte – benutzte Goethe also die
Übersetzung der oben erwähnten Sure. Die angeführten Koranverse sprechen wohl
von dem Propheten Abraham, wurden von Goethe jedoch auf den Propheten Mohammed
bezogen, da Abraham – wie es aus dem Koran herauszulesen ist – gewissermaßen
als der „Stammvater“ der islamischen Religion gilt.[15]
Aus Goethes Worten in Dichtung und Wahrheit,
die ich oben zitiert habe, erfahren wir, dass er am Anfang wohl ein ganzes
Drama über das Leben des Propheten Mohammed schreiben wollte, für dessen
vierten Akt das Preislied Mahomets Gesang vorgesehen war. Und somit wird
uns klar, dass dieses Gedicht zu dem Zeitpunkt entstand, als Goethe seinen Plan
zu einem Mahomets-Drama entwarf. Mahomets Gesang ist also ein wichtiger
Teil jenes geplanten Dramas.
b- Worum geht es in
Mahomets Gesang? Inhalt und Interpretation
Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass Goethes Gedicht Mahomets
Gesang nicht die Lehre des Propheten Mohammed darstellt, sondern sein
Wirken als eine geniale religiöse Persönlichkeit. Dieses wortschöpferische
Gedicht stellt im großen und ganzen den Lauf eines aus dem Gebirge stürzenden
Flusses dar. Dieser Fluss, oder mit Goethes Ausdruck dieser „Felsenquell“
stürzt aus dem Gebirge und mündet dann als breiter Strom ins Meer. Dabei reißt
er seine „Bruderquellen“ mit sich fort und befruchtet somit Länder und Städte. Nach
Goethes Vorstellung ist dieser befruchtende Fluss ein Symbol für das Leben des
Propheten Mohammed von seiner Kindheit bis zu seinem Tode (übrigens ist Mahomet
eine andere Bezeichnung für Mohammed). Goethe schildert hier den Propheten
Mohammed als Sinnbild des großen religiösen Menschen, der sich Gott ganz
hingibt. Im Symbol des stürzenden Wassers, das der Quelle entspringt, dann
wächst und wirkt und dann wieder zur Wolke wird, hat der Dichter das Wachsen
und Wirken des islamischen Propheten dargestellt.
Am Anfang meiner Interpretation möchte ich etwas zum Titel des Gedichts
kurz erklären. Es ist zwar ein rein sprachliches Problem, scheint mir aber für
das richtige Verständnis des gesamten Gedichtes von großer Bedeutung zu sein:
der Titel Mahomets Gesang wird in den neueren Drucken meist zu Mahomets-Gesang
normalisiert, und zwar aus dem Grunde, dass es in der Tat kein Gesang des
Propheten ist, also kein Gesang Mahomets, sondern ein Gesang auf Mahomet.
Es scheint mir auch sinnvoller zu sein – bevor ich die einzelnen Strophen
von Mahomets Gesang interpretiere – zunächst kurz auf die ersten zwei
Textstücke einzugehen, die zusammen mit dem Gedicht Mahomets Gesang aus
Goethes Mahomet-Projekt überliefert worden sind und an die Goethe diesen
Gesang angeschlossen hat. Diese zwei Textstücke sind nämlich der hymnische
Monolog des Propheten Mohammed und der darauf folgende Dialog zwischen dem
Propheten und seiner Pflegemutter Halima As-saádia. Die Bedeutung dieser zwei
Textstücke liegt u.a. darin, dass sie die oben angesprochene Lehre von der
Einheit Gottes, sowie auch den festen Glauben des Propheten Mohammed (s)
darstellen und somit zum (tieferen) Verständnis des von Goethe dargestellten
Bildes des Propheten beitragen.
·
Das Mahomet-Projekt
beginnt mit einem Monolog des noch jugendlichen Propheten Mohammed unter
dem Sternenhimmel in Form eines Hymnus, also eines Gesangs zum Lob Gottes. In
einer Reihe von Anrufen – zuerst des „freundlichen Sternes“ Gad, also Jupiter,
dann des leuchtenden Mondes und danach der aufgehenden Sonne – führt der
Monolog am Ende zum Erschaffenden selbst hin, zu Gott, der die Sterne, den
Mond, die Sonne und Himmel und Erde überhaupt geschaffen hat (vgl. die oben
erwähnten Verse der 6. Sure des Koran!).
Goethe lehnt sich in diesem Monolog stark an die von ihm (vom Lateinischen
ins Deutsche) übersetzte sechste Sure des Koran an, die wie bereits erwähnt von
der Gotteserfahrung des Propheten Abraham (s) berichtet. Dort versucht Abraham
zuerst einen Stern, nachher den Mond und dann die Sonne als Gott zu verehren
(meines Erachtens wollte der Prophet Abraham damit seinem Volk die
Gotteserfahrung durch ein praktisches Beispiel beibringen). Da er sie aber
untergehen sah, sagte er: „Ich liebe die nicht, die verschwinden.“ Und wandte
sein Angesicht zu dem, der Himmel und Erde geschaffen hat. Beide Propheten
(Mohammed und Abraham) wandten sich dem einzigen Gott zu, denn sie
„entdeck(t)en also das eine Wesen, das dauert, wenn alles sonst vorübergeht“.[16]
·
Nach
diesem fünfstrophigen Monolog, in dem sich der Prophet Mohammed dem
freundlichen Stern Gad, dem Mond und der Sonne zuwandte, um sich
schließlich zu dem Erschaffenden als dem wahren und einzigen Gott zu erheben,
folgt der Dialog zwischen ihm und seiner Pflegemutter Halima. Wie es Goethe
dargestellt hat, erklärt dieser Dialog die Abkehr des Propheten Mohammed von
der Verehrung der vielen (angeblichen) Götter, da sie alle von dem einzigen
Gott geschaffen worden sind.
Diese „exponierende Prosaszene“[17]
stellt wiederum – wie vorher auch der Monolog – das Thema der Einheit Gottes in
den Mittelpunkt: auf die Frage Halimas „Hat dein Gott denn keine Gesellen?“
antwortete der Prophet Mohammed: „Wenn er sie hätte, könnt er Gott seyn?“. Fast
überall in diesem Dialog betont der Prophet die Größe und die Einheit Gottes.
Er meinte z.B., der liebe Gott sei „an jeder stillen Quelle, unter jedem
blühenden Baum“ zu spüren. Und als eine sehr logische Begründung für die
Einheit Gottes gab der Prophet an, dass die anderen angeblichen Götter, also
die Götzen, weder „ein Ohr fürs Gebet“ noch „einen Arm zur Hülfe“ haben:
Halima: Wer ist dein Gott, Hobal oder Al Fatas?
Mahomet: Armes, unglückliches Volk das zum Steine ruft
[...] Haben sie [Hobal oder Al Fatas bzw. alle Götzen] ein Ohr fürs Gebet,
haben sie einen Arm zur Hülfe?“[18]
So konnte Goethe durch den einleitenden Monolog und den darauf folgenden
Dialog in seinem Mahomet-Projekt einen wichtigen Aufschluss zum
Charakter des Propheten Mohammed geben, indem er den festen Glauben des
Propheten, seine volle Hingebung dem erschaffenden Gott gegenüber dargestellt
hatte. Und somit eröffnet sich ein wichtiger Aspekt des Propheten Mohammed bei
diesem deutschen Dichter. In diesem Zusammenhang möchte ich gerne einige Zitate
aus der Monolog- sowie auch aus der Dialogszene erwähnen:
- Mahomet (allein): Hebe liebendes Herz dem Erschaffenden dich! Sey
mein Herr du! mein Gott! Du alliebender du! Der die Sonne, den Mond und die
Stern schuf, Erde und Himmel und mich. (aus dem Monolog).
- Mahomet (zu seiner Pflegemutter Halima): Ich war nicht allein. Der
Herr, mein Gott hat sich freundlichst zu mir genaht. (aus dem Dialog).
- Mahomet (zu seiner Pflegemutter Halima): Siehst du ihn [Gott]
nicht? an jeder stillen Quelle, unter jedem blühenden Baum begegnet er mir in
der Wärme seiner Liebe. Wie dank ich ihm er hat meine Brust geöffnet, die harte
Hülle meines Herzes weggenommen, dass ich sein Nahen empfinden kann. (aus dem
Dialog).[19]
Nun kommen wir zur Interpretation der verschiedenen Strophen des Gedichtes Mahomets
Gesang, das den dritten und zugleich letzten Teil von Goethes Mahomet-Projekt
darstellt.
Dieses Gedicht besteht aus zehn Strophen bzw. Versgruppen von jeweils
verschiedener Länge. In der ersten Strophe (aus 7 Versen bestehend) fordert uns
der Dichter auf, den „Felsenquell“ (als Symbol für das Leben des Propheten
Mohammed) zu betrachten, der zwischen Klippen im Gebüsch entspringt. In der
zweiten Strophe (5 Verse) teilt uns der Dichter mit, dass der Ursprung dieses
Wasserquelles in den Wolken liegt: „Jünglingfrisch / Tanzt er aus der Wolke“.
Dieser führende Quell reißt bei seinem Lauf die Bruderquellen mit sich fort
(Strophe 3, 5 Verse). Durch seinen Lauf wachsen die Blumen und die Wiesen von
seinem Wasser (Strophe 4, 4 Verse). Dieser stürzende Fluss lässt sich nicht
aufhalten, denn er will unbedingt nach der Ebne (Strophe 5, 6 Verse). Die
längste Strophe ist die sechste, die aus 25 Versen besteht. Diese Strophe
spricht vom Anschwellen des Flusses: er führt immer mehr Wasser. Dabei bitten
ihn die anderen (kleineren) Flüsse eindringlich darum, dass er sie zum Ozean mitnimmt.
Dann folgt eine Darstellung der Qualen, die diese kleineren Flüsse sonst
erwarten: „Denn uns frißt in öder Wüste / Gier´ger Sand / Die Sonne droben /
Saugt an unserm Blut / Ein Hügel / Hemmet uns zum Teiche“. In den folgenden
Strophen (von 7 bis 9) erreicht der Fluss seine volle Größe, nimmt alle anderen
kleineren Flüsse mit und gibt dabei den Ländern seinen Namen. In der zehnten
und zugleich letzten Strophe (4 Verse) kommt der Fluss zusammen mit seinen
„Bruderquellen“ im Ozean an und somit endet der Kreislauf dieses
„freudehellen“, jünglingfrischen“, „silberprangenden“ und jauchzenden Flusses.
Wie es aus den oben dargestellten zehn Strophen herauszulesen ist, handelt
es sich in diesem Gedicht um den Lauf eines Flusses und seine
Entwicklungsstufen von dem Ursprung (aus den Wolken) bis zur Mündung in den
Ozean. Diese Entwicklungsstufen, die der Fluss bei seinem Lauf erlebt, lassen
sich wie folgend darstellen:
- Die erste Entwicklungsstufe wird durch das Entstehen, also die Geburt des
Flusses repräsentiert: in den hohen Bergen wird er geboren. Dann kommt er von
der Höhe und nimmt durch seine Kraft die kleineren Quellen mit.
- Die zweite Entwicklungsstufe des Flusses beginnt, sobald er in das Tal
gelangt. Damit beginnt auch seine große Wirkung: auf Blumen, auf Wiesen, auf
Bäche usw.
- Wenn dieser Fluss „in die Ebne“ tritt, wird er größer; er wird bald ein
starker Strom, und somit beginnt seine dritte Entwicklungsstufe.
- Die vierte und zugleich letzte Entwicklungsstufe des Flusses beginnt mit
seinem herrlichen Wachsen, indem er nun alle anderen kleineren Flüsse mit sich
zum großen Ozean fortreißt. Diese Entwicklungsstufe ist in der Tat die
wirkungsvollste Stufe seines Laufes: nun erblüht das Leben, durch seinen Lauf
entsteht eine bedeutende Kultur, große Städte entwickeln sich an seinen Ufern.
Das waren also die wesentlichen Entwicklungsstufen, die den Lauf des im
Gedicht angesprochenen Flusses kennzeichnen. Hier stellt sich aber eine sehr
wichtige Frage: Was haben diese Entwicklungsstufen des Flusses mit dem Leben
des Propheten Mohammed (s) zu tun? Was will der Dichter Goethe in der Tat
darstellen?
Wenn man ganz am Anfang den Titel des Gedichtes betrachtet (Mahomets
Gesang ist wie schon erwähnt ein Gesang auf Mohammed), kann man vom ersten
Augenblick spüren, dass es zwischen diesem Gedicht und dem Propheten Mohammed
einen Zusammenhang gibt. Wenn man dann das ganze Gedicht liest, da stellt man
fest, dass Goethe mit diesem „Gesang“ das Leben und Wirken des Propheten
Mohammed mit dem Bild des Wasserstroms vergleicht:
- Der „über Wolken“ und „zwischen Klippen im Gebüsch“ verborgene Ursprung des Flusses symbolisiert die geheimnisvolle, aber gleichzeitig auch erwartete Geburt des Propheten Mohammed. Goethe hat wie bereits erwähnt das historische Buch Jean Gagniers La vie de Mahomet und das Buch François H. Turpins Histoire de la vie de Mahomet, sowie auch andere historischen Darstellungen gelesen und studiert. Juden und Christen, insbesondere ihre großen Schriftgelehrten, wussten schon durch ihre heiligen Bücher, dass in Arabien ein Prophet geboren wird, dessen Name „Ahmed“ bzw. Mohammed ist. Man hatte also schon eine Ahnung von der verheißungsvollen Geburt des Propheten Mohammed, ehe er auf die Welt kam. All dies mag Goethe bei seiner intensiven Beschäftigung mit dem Islam und dessen Propheten gelesen haben.
- Goethes Ausdruck in der
dritten Strophe „Und mit frühem Führertritt / Reißt er seine Bruderquellen /
Mit sich fort“ scheint auf die Vorrangstellung des Propheten Mohammed
hinzuweisen. Die Blumen, die „unter seinem Fußtritt“ erblühen und die Wiese,
die „von seinem Hauch“ lebt, sind nach Goethes Auffassung die ersten Zeichen
der frühen Wirkung des Propheten.[20]
- Mit den Blumen, die dem führenden Fluss „seine Knie´ umschlingen“ und ihm
deshalb „mit Liebesaugen schmeicheln“ wollen, deutet Goethe in der fünften
Strophe wahrscheinlich auf die Verlockungen der Gesellschaft und die Reize des
Lebens überhaupt, die den Propheten Mohammed bei seiner Ausbreitung des Islam
verführen wollten, um somit seine göttliche Botschaft zu hemmen. Doch dies
alles konnte den Werdegang des Islam nicht halten. Eine Begebenheit aus der
islamischen Geschichte, also aus der Lebensgeschichte des Propheten Mohammed
dürfte diese Erklärung bestätigen:
Einmal, als der Prophet Mohammed die göttlichen Offenbarungen, also den
Islam öffentlich verkünden wollte, da versammelten sich die großen Männer von
Quraisch (dem bekannten arabischen Stamm) und kamen zusammen mit Abu-Taleb (dem
Onkel des Propheten) zu dem Propheten Mohammed, um ihm ein großes Angebot
vorzulegen, jedoch unter einer Bedingung, dass er auf den Ausruf zum Islam verzichtet.
Sie sagten zu ihm: „O Mohammed! Wenn du damit Macht und Herrschaft willst, dann
machen wir dich zu unserem König. Und wenn du damit Reichtum willst, dann geben
wir dir so viel Geld, dass du der reichste unter uns wirst, vorausgesetzt aber,
dass du darauf (auf den Ausruf zum Islam) verzichtest.“ Da erwiderte ihnen der
Prophet Mohammed mit festem Glauben, indem er seinen Onkel Abu-Taleb ansprach:
„O mein Onkel! Bei Gott! Wenn sie (die Quraisch) sogar die Sonne in meiner
rechten Hand und den Mond in meiner linken legen würden, dass ich darauf
verzichte, würde ich darauf trotzdem nicht verzichten.“ Der Dichter Goethe, der
wie bereits erwähnt die islamische Geschichte gelesen hat, scheint mir in
seinem Mahomets Gesang, sich an diese und ähnliche Begebenheiten
angelehnt zu haben.
- In der sechsten Strophe, die eine zentrale Stelle im Gedicht einnimmt und
meines Erachtens auch eine besondere Wichtigkeit hat, deutet Goethe mit den
„Bächen“, die sich dem Fluss anschmiegen, auf die kleine Anhängerschaft, also
die ersten Gefährten, die der Prophet Mohammed am Anfang seiner Botschaft
gewonnen hat. Hier erinnert man sich z.B. an Abu-Bakr, an Ali Ibn Abi-Taleb, an
Osman Ibn Affan, an Zaid Ibn Haritha, an Bilal Ibn Rabah, sowie auch an Frauen
wie Khadiga, Om Ammar u.a., also an jene Männer und Frauen, die dem Propheten
Mohammed (s) von Anfang an geglaubt und demnach den Islam als eine göttliche
Religion angenommen hatten.
Nachdem der Prophet Mohammed immer mehr Anhängerschaft gewonnen hatte,
begann er – wie bereits erwähnt – seine Botschaft mehr und mehr in der Öffentlichkeit
zu verkünden, und somit breitete sich der Islam mehr und mehr aus. Dies alles
hat der Dichter Goethe in den folgenden Versen der sechsten Strophe symbolisch
ausgedrückt: „Nun tritt er / In die Ebne silberprangend / Und die Ebne prangt
mit ihm / Und die Flüsse von der Ebne / Und die Bäche von Gebürgen / Jauchzen
ihm und rufen: Bruder! / Bruder nimm die Brüder mit!“ Die Ebne, in die der
Fluss tritt, ist also die Öffentlichkeit, in welcher der Prophet Mohammed wie
oben erwähnt seine Botschaft verkündet hat. Darüber hinaus symbolisiert der
silberprangende Eintritt des Flusses in diese Ebne nach Goethes Vorstellung
wahrscheinlich „das Heraustreten des Propheten [Mohammed] aus seinem kleinen
Kreis in die weite Öffentlichkeit“.[21]
Dieser sozusagen prunkvolle Eintritt des Flusses in die große Welt weist
wahrscheinlich auch auf den großen Erfolg des Propheten Mohammed hin und somit
auf die Ausbreitung des Islam überhaupt.
Goethe vertieft dann in der siebten Strophe meines Erachtens dieselben
Gedanken, die er vorher (in der sechsten Strophe) sinnbildlich dargestellt hat.
Die siebte Strophe scheint somit die oben dargelegte Erklärung, nämlich den
Zusammenhang zwischen dem silberprangenden Fluss und dem großen Erfolg des
Propheten Mohammed, bestätigt zu haben: „Und nun schwillt er / Herrlicher, ein
ganz Gehschlechte / Trägt den Fürsten hoch empor / Und im rollenden Triumphe /
Gibt er Ländern Namen, Städte / Werden unter seinem Fuß.“
- Mit der achten Strophe scheint Goethe wohl auf die islamische Kultur
hinzuweisen, die der Prophet Mohammed und seine Gefährten und Anhänger
entwickelt haben: nun sind Länder und Städte mit ihren „Türmen“ und
„Marmorhäusern“ unter der islamischen Herrschaft. Diese blühende Kultur konnte
den Propheten jedoch daran nicht hindern, seine göttliche Aufgabe zu erfüllen,
nämlich den Islam als eine Weltreligion in ganz Arabien und außerhalb
auszubreiten und die Mitmenschen auf dem Weg Gottes mitzunehmen. Dies ist schon
in der letzten Strophe von Mahomets Gesang enthalten: „Und so trägt er
seine Brüder / Seine Schätze, seine Kinder / Dem erwartenden Erzeuger /
Freudebrausend an das Herz“.
So hat der Dichter Goethe in seinem Mahomets Gesang den Propheten
Mohammed (s) in seinem wirkungsvollen Verhältnis zur Umwelt mit einem
befruchtenden Fluss verglichen. Die Bedeutung des Propheten Mohammed (s) wurde
in der Metapher des Wasserstroms dargestellt, der zuerst als ein kleiner
„Felsenquell“ entsteht, dann immer breiter wird, sich immer mehr ausdehnt, bis
er sich am Ende zu einem gewaltigen, alles mit sich reißenden Fluss wandelt.
Schließlich mündet dieser Fluss in den großen Ozean, der nach Goethes
Vorstellung das Symbol Gottes darstellt. Wie das Wasser für das Leben des
Menschen eine ungeheuer große Wichtigkeit hat, so ist der Prophet Mohammed (s)
eine große Himmelsgabe für die ganze Menschheit. Für Goethe ist der Prophet
Mohammed (s) ein großer Führer, aber zugleich auch ein „Bruder“ für seine
Mitmenschen. Er ist eine große, wirkungsvolle religiöse Persönlichkeit.
In seinem Gedicht Mahomets Gesang charakterisiert Goethe den Propheten
Mohammed (s) als einen großen Religionsstifter, der sich um seine Mitmenschen
kümmert, indem er sie, egal welcher Herkunft, egal welcher Farbe, zum Weg
Gottes führt. Er lässt seine Mitmenschen sich nicht quälen; er hilft ihnen
gern.
Nach Goethes Auffassung ist der Prophet Mohammed (s) ein großer
Religionsführer, der sich auf dem Weg Gottes nie von den Verlockungen und
Reizen des Lebens verführen lässt. Er kennt schon seine heilige Aufgabe: die
Ausbreitung des Islam als eine Religion des Friedens in der ganzen Welt. Dabei
wird er von Gott geleitet und geschützt.
Zum Abschluss meines vorliegenden Beitrages möchte ich gerne die gewonnenen Erkenntnisse zusammenfassen:
- Das Verhältnis Goethes zum Islam und
zum Propheten Mohammed (s) gehört zu den erstaunlichsten Phänomenen im Leben
dieses deutschen Dichters. Dieses Verhältnis zeigt, dass Goethe eine ganz besondere
Anteilnahme für die islamische Religion entwickelte, und dass der Koran nach
der Bibel die religiöse Urkunde gewesen ist, mit der der größte Dichter
Deutschlands am vertrautesten war. (S. 1)
- Goethes Beschäftigung mit dem heiligen Koran in der Zeit von 1771 bis 1772 hat ihn dazu geführt, dass er im Frühling 1973 sein Gedicht Mahomets Gesang geschrieben hat. Dieses Gedicht zeigt uns, inwieweit sich Goethe für den Islam und dessen Propheten Mohammed interessierte. (S. 3)
- Goethe wurde zu seiner intensiven Beschäftigung mit dem Heiligen Koran und überhaupt mit der islamischen Kultur erstmals von Johann Gottfried Herder angeregt. (S. 3)
- Die Koran-Übersetzung von David Friedrich Megerlin gilt neben der arabisch-lateinischen Ausgabe von Ludovico Marracio als erste Goethes Quelle für die Lehre des Islam und dessen Propheten. Dabei sind auch die historischen Darstellungen Jean Gagniers und François H. Turpins von großer Bedeutung. (S. 4)
- Das große Interesse für fremde Manifestationen, also den Europäern fremde Offenbarungen der Wahrheit führte den jungen Goethe auch zur Beschäftigung mit dem heiligen Koran, mit dem Propheten Mohammed (s) und mit der islamischen Welt überhaupt. Vor allem gab es aber zwei eng zusammenhängende Momente, die damals den jungen Goethe an dem Propheten Mohammed (s) und demnach an der islamischen Religion überhaupt reizten, nämlich der starke und strikte monotheistische Gottesbegriff des Islam und die große Persönlichkeit des Propheten Mohammed selbst. Für Goethe war der Prophet Mohammed (s) eine religiöse Persönlichkeit mit großer Wirkung, wie wir aus der Interpretation des Gedichtes Mahomets Gesang erfahren haben. (S. 4)
- Neben den allgemeinen Faktoren gab es auch noch ganz persönliche Gründe für Goethes großes Interesse für den Islam und dessen Propheten Mohammed (s): die Aspekte der islamischen Religion, z.B. die Überzeugung von der Einheit Gottes, die islamische Konzeption der Natur, nämlich dass die Natur und Naturerscheinungen ein Zeichen für die göttliche Macht darstellen, entsprachen seinem eigenen Denken und Fühlen, seiner eigenen Philosophie und seinen eigenen Vorstellungen. (S. 4 f.)
- Mit einem Drama über den Propheten
Mohammed zielte Goethe darauf, das tradierte christliche Feindbild des Islam
und des Propheten Mohammed, zu dessen Verfestigung der französische Dichter
Voltaire mit seiner Verstragödie Mahomet vom Jahre 1741 beigetragen hat,
zu kritisieren und dementsprechend das richtige Bild des Propheten darzustellen.
Ganz im Gegenteil zu der negativen Vorstellung Voltaires gilt der Prophet
Mohammed für Goethe als ein außerordentlicher Mann, den man nie als Betrüger
ansehen kann, wie es Voltaire ungerechterweise gemeint hat. (S. 10)
- In seinem Mahomets Gesang schildert Goethe den Propheten Mohammed
als Sinnbild des großen religiösen Menschen, der sich Gott ganz hingibt. Im
Symbol des stürzenden Wassers, das der Quelle entspringt, dann wächst und wirkt
und dann wieder zur Wolke wird, hat der Dichter das Wachsen und Wirken des
islamischen Propheten dargestellt. (S. 15)
- Der prunkvolle Fluss im Gedicht Mahomets Gesang weist u.a. auf den
großen Erfolg des Propheten Mohammed hin und somit auf die Ausbreitung des
Islam überhaupt. Mit diesem Gedicht
weist Goethe auch auf die islamische Kultur hin, die der Prophet
Mohammed und seine Gefährten und Anhänger entwickelt haben (S. 22)
- Zusammenfassend kann man sagen, dass der Dichter Goethe in seinem Mahomets
Gesang den Propheten Mohammed (s) in seinem wirkungsvollen Verhältnis zur
Umwelt mit einem befruchtenden Fluss verglichen hat: die Bedeutung des
Propheten Mohammed (s) wurde in der Metapher des Wasserstroms dargestellt, der
zuerst als ein kleiner „Felsenquell“ entsteht, dann immer breiter wir, sich
immer mehr ausdehnt, bis er am Ende zu einem gewaltigen, alles mit sich
reißenden Fluss wandelt. Schließlich mündet dieser Fluss in den großen Ozean,
der nach Goethes Vorstellung das Symbol der Göttlichkeit darstellt. Wie das
Wasser für das Leben des Menschen von größter Bedeutung ist, so ist der Prophet
Mohammed (s) eine große Himmelsgabe für die ganze Menschheit. Für Goethe ist
der Prophet Mohammed (s) ein großer Führer, aber zugleich auch ein „Bruder“ für
seine Mitmenschen. Er ist eine große, wirkungsvolle religiöse Persönlichkeit.
(S. 22 f.)
Nun zum Ende möchte ich gerne einige wichtige Äußerungen zitieren, die
Goethes islamisches Denken illustrieren und somit das Bild des Islam und dessen
Propheten bei diesem großen deutschen Dichter darstellen[22]:
·
Fasziniert
von der Lehre des Islam und dessen Propheten Mohammed hat Goethe im Jahre 1827
gegenüber Eckermann gesagt: „Sie sehen, daß dieser Lehre [des Islam] nichts
fehlt und daß wir mit allen unsern Systemen nicht weiter sind und daß überhaupt
niemand weiter gelangen kann […] Jenes philosophische System der Mohammedaner
ist ein artiger Maßstab, den man an sich und andere anlegen kann, um zu
erfahren, auf welcher Stufe geistiger Tugend man denn eigentlich stehe.“[23]
·
In einem
Gedicht seines West-östlichen Divans sagt Goethe:
„Närrisch, daß jeder in seinem Falle
Seine besondere Meinung preist!
Wenn Islam Gott ergeben heißt,
In Islam leben und sterben wir alle.“[24]
·
Als
Teilnehmer des Kriegesheeres gegen Frankreich bemerkte Goethe am 7. Oktober
1792, dass jener Glaube an die Vorherbestimmung Gottes seinen reinsten Ausdruck
im Islam finde. Er sagte: „Der Mensch, wenn er sich getreu bleibt, findet zu
jedem Zustande eine hülfreiche Maxime […] Die Mohammedanische Religion gibt
hievon den besten Beweis.“[25]
·
In einem
Brief an seinen Freund Zelter vom 20. September 1820 schrieb Goethe: „Weiter
kann ich nichts sagen, als daß ich hier mich im Islam zu halten suche.“[26]
·
In seinem
West-östlichen Divan sagt Goethe:
Ob der Koran von Ewigkeit sei?
Danach frag´ ich nicht! …
Daß er das Buch der Bücher sei
Glaub´ ich aus Mosleminen-Pflicht.“[27]
·
Im Alter
von siebzig Jahren schrieb Goethe: „ehrfurchtsvoll jene heilige Nacht [zu]
feiern, wo der Koran vollständig dem Propheten von obenher gebracht ward.“[28]
Er schrieb auch: „es darf sich über die große Wirksamkeit des Buches [also des
Koran] niemand verwundern. Weshalb es denn auch von den echten Verehrern für
unerschaffen und mit Gott gleich ewig erklärt wurde.“ Dann fügte er hinzu: „so
wird doch dieses Buch für ewige Zeiten höchst wirksam verbleiben.“[29]
·
Goethe
sprach einmal über den Unterschied zwischen einem Propheten und einem Poeten
und bestätigte dabei, dass Mohammed (s) ein Prophet mit göttlicher Offenbarung
ist. Er sagte: „Er [Mohammed (s)] ist Prophet und nicht Poet und daher auch
sein Koran als göttliches Gesetz und nicht etwa als menschliches Buch, zum
Unterricht oder zum Vergnügen, anzusehen.“[30]
·
Am 27.
Januar 1816 notierte Goethe einen sehr wichtigen Satz, den ich für die Krönung
seiner Einstellung zum Propheten Mohammed halte. Er schrieb damals: „Oberhaupt
der Geschöpfe - Mohammed.“[31]
1 ÚÈÇÓ ãÍãæÏ ÇáÚÞÇÏ: ÊÐßÇÑ ÌíÊì. ÇáäÇÔÑ: ÏÇÑ
ÇáãÚÇÑÝ. ÇáÞÇåÑÉ 1981.
2 Abdel-Rahim, Said
H.: Goethe und der Islam (Berlin, FU., Diss., 1969), Augsburg 1969.
3 Al-Muntakhab: Auswahl aus den Interpretationen des
Heiligen Koran. Arabisch - Deutsch. Erste Auflage. Übersetzt von Prof. Dr. Moustafa
Maher. Sprachliche Revision: Elsa Maher. Redaktion: A. Huber. Herausgeber:
Oberster Rat für Islamische Angelegenheiten. Al-Ahram Commercial
Presses, Kairo 1999.
4 Arnim, Peter von: Goethe und der Islam. In:
Sozialistische Zeitung (SoZ), Nr. 21 vom 11.10.2001, S. 16. Im Internet veröffentlicht:
www.vsp-vernetzt.de/soz/012116.htm
5 Badri, Taha (2002): Der Andere ist auch ein Ich.
Beitrag zur Förderung des kulturellen und religiösen Dialogs (14 Seiten). In: Faculty of Languages and Translation Studies, Al-Azhar
Universität / Kairo.
6 Badri, Taha (2003): Liebe und Natur in Goethes
Gedichten Willkommen und Abschied und Mailied (16 Seiten). In: Faculty of Languages and Translation Studies. Al-Azhar Universität
- Kairo (im Druck).
7 Birus,
Hendrik u.a. (Hrsg.): Johann Wolfgang Goethe. Sämtliche Werke: Briefe,
Tagebücher und Gespräche. Vierzig Bände. Band I: Gedichte 1756 – 1799,
hrsg. von Karl Eibl. Deutscher Klassiker Verlag, Frankfurt am Main 1987.
8 Ecker, Egon: Johann Wolfgang von Goethe. Ausgewählte
Gedichte (1749 – 1775). Band 1 (Serie: Königs Erläuterungen und Materialien.
Band 20/20a). C. Bange Verlag, Hollfeld 1982.
9 Eckermanns Gespräche
mit Goethe vom 15.10.1825 und 16.12.1828. Zitiert nach Said H. Abdel-Rahim:
Goethe und der Islam.
10 Eibl, Karl u.a.
(Hrsg.): Der junge Goethe in seiner Zeit. Sämtliche Werke, Briefe, Tagebücher
und Schriften bis 1775. Bd.1, Insel Verlag, Frankfurt am Main 1998.
11 Goethes Schriften, 8
Bände, Leipzig (Göschen) 1787 – 1790. Band 8: Gedichte, 1789.
12 Mahomets Gesang.
Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe. Im Internet veröffentlicht: www.theaterderdaemmerung.de/FreutEuch/mahometsgesang.html
13 Marmon, U. und
Löneke, B.: Goethe: Mahomets Gesang. Referat vom 14.01.2002. Im Internet
veröffentlicht: www.lrz-muenchen.de/~komparatistik_donat/psmetrik/mahomet.html
14 Mommsen,
Katharina : Goethe und die arabische Welt. 3. Auflage, Insel Verlag, Frankfurt
am Main 2001.
15 Osten, Manfred : War
Goethe ein Mohammedaner? Zur Modernität seines Islam-Verständnisses. In: Neue
Zürcher Zeitung vom Freitag, 17.05.2002. Im Internet veröffentlicht:
www.kirchen.ch/pressespiegel/nzz/2002051761.pdf
16 Richter,
Karl (Hrsg.): Johann Wolfgang
Goethe. Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Band
I.I : Der junge Goethe 1757 – 1775, hrsg. von Gerhard Sander, Karl Hanser
Verlag, München 1985.
17 Richter, Karl
(Hrsg.): Johann Wolfgang Goethe. Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens.
Münchner Ausgabe. Band 16: Aus meinem Leben: Dichtung und Wahrheit, hrsg. von
Peter Sprengel, Karl Hanser Verlag, München 1985.
18 Schaikh Abdalqadir Al-Murabit: Goethe als Muslim. In: Islamische Zeitung, Nr. 5, 1995. Im Internet veröffentlicht: www.enfal.de/gote-fat.htm
19 Staiger, Emil: Goethe. Band 1: 1749 – 1786. 4. unveränderte Auflage,
Atlantis Verlag, Zürich 1964.
20 Witte, Bernd u.a.
(Hrsg.): Goethe-Handbuch in vier Bänden. Band 1: Gedichte, hrsg. von
Regine Otto und Bernd Witte, Metzler Verlag, Stuttgart 1996.
21 Yücel, Hüseyin : War
Goethe ein Muslim? Im Internet veröffentlicht:
www.geocities.com/kaaba_online/texte/1goethe.htm
[1] Diese Abkürzung wird im ganzen Beitrag für den üblichen arabischen Segenswunsch salla l-lahu alaihi wa sallam! (dt. = Friede und Segen seien auf ihm!) verwendet.
[2] Katharina Mommsen: Goethe und die arabische Welt. 3. Auflage, Insel Verlag, Frankfurt am Main 2001, S. 157.
[3] Ebenda, S. 9.
[4] Siehe dazu Karl Richter (Hrsg.): Johann Wolfgang Goethe. Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Band I.I : Der junge Goethe 1757 – 1775, hrsg. von Gerhard Sander, Karl Hanser Verlag, München 1985, S. 942.
[5] Zitiert nach dem Goethe-Handbuch in vier Bänden. Hrsg. von Bernd Witte u.a. Band 1: Gedichte, hrsg. von Regine Otto und Bernd Witte, Metzler Verlag, Stuttgart 1996, S. 100.
[6] Vgl. Hendrik Birus u.a. (Hrsg.): Johann Wolfgang Goethe. Sämtliche Werke: Briefe, Tagebücher und Gespräche. Vierzig Bände. Band I: Gedichte 1756 – 1799, hrsg. von Karl Eibl. Deutscher Klassiker Verlag, Frankfurt am Main 1987, S. 914.
[7] Zur besonderen Bedeutung der Natur und Naturerscheinungen bei Goethe siehe Taha Badri (2003): Liebe und Natur in Goethes Gedichten Willkommen und Abschied und Mailied (16 Seiten). In: Faculty of Languages and Translation Studies. Al-Azhar Universität - Kairo (im Druck).
[8] Mommsen: Goethe und die arabische Welt, S. 171.
[9] Goethes Schriften, 8 Bände, Leipzig (Göschen) 1787 – 1790. Band 8: Gedichte, 1789. Das ist also die erste von Goethe veranstaltete Gesamtausgabe.
[10] Ausführlichere Informationen dazu, siehe Said H. Abdel-Rahim: Goethe und der Islam (Berlin, FU., Diss., 1969), Augsburg 1969, S. 60 f.
[11] Goethe und der Islam, S. 146.
[12] Eckermanns Gespräche mit Goethe vom 15.10.1825 und 16.12.1828. Zitiert nach Said H. Abdel-Rahim: Goethe und der Islam, S. 146.
[13] Johann Wolfgang Goethe. Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Hrsg. von Karl Richter. Band 16: Aus meinem Leben: Dichtung und Wahrheit, hrsg. von Peter Sprengel, Karl Hanser Verlag, München 1985, S. 671 ff.
[14] Al-Muntakhab: Auswahl aus den Interpretationen des Heiligen Koran. Arabisch - Deutsch. Erste Auflage. Übersetzt von Prof. Dr. Moustafa Maher. Sprachliche Revision: Elsa Maher. Redaktion: A. Huber. Herausgeber: Oberster Rat für Islamische Angelegenheiten. Al-Ahram Commercial Presses, Kairo 1999.
[15] Vgl. dazu Taha
Badri (2002): Der Andere ist auch ein Ich. Beitrag zur Förderung des
kulturellen und religiösen Dialogs (14 Seiten). In: Faculty of Languages and Translation Studies, Al-Azhar Universität /
Kairo.
[16] Emil Staiger: Goethe. Band 1: 1749 – 1786. 4. unveränderte Auflage, Atlantis Verlag, Zürich 1964, S. 104.
[17] Karl Eibl u.a. (Hrsg.): Der junge Goethe in seiner Zeit. Sämtliche Werke, Briefe, Tagebücher und Schriften bis 1775. Band 1, Insel Verlag, Frankfurt am Main 1998, S. 738.
[18] Aus der Dialogszene zwischen dem Propheten Mohammed und seiner Pflegemutter Halima. Zitiert nach dem Buch Der junge Goethe in seiner Zeit, S. 206.
[19] Ebenda, S. 205 f.
[20] Siehe Said H. Abdel-Rahim: Goethe und der Islam, S. 63.
[21] Loc. cit.
[22] Vgl. Schaikh Abdalqadir Al-Murabit: Goethe als Muslim. In: Islamische Zeitung, Nr. 5, 1995. Im Internet veröffentlicht: www.enfal.de/gote-fat.htm, sowie auch Hüseyin Yücel: War Goethe ein Muslim? Im Internet veröffentlicht: www.geocities.com/kaaba_online/texte/1goethe.htm
[23] Zitiert nach Manfred Osten: War Goethe ein Mohammedaner? Zur Modernität seines Islam-Verständnisses. In: Neue Zürcher Zeitung vom Freitag, 17.05.2002. Im Internet veröffentlicht: www.kirchen.ch/pressespiegel/nzz/2002051761.pdf
[24] WA I, Band 6, S. 482 (WA I = Goethes Werke. Abth. I).
[25] WA I, Band 33, S. 123.
[26] WA IV, Band 33, S. 123.
[27] WA I, Band 6, S. 203.
[28] WA I, Band 7, S. 153.
[29] WA I, Band 7, S. 35 f.
[30] WA I, Band 7, S. 32.
[31] WA I, Band 6, S. 482.